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Vita

Alexander Koch (*1973 in Altena, Westf.) ist Kurator und Autor sowie Mediator, Berater und Dozent. Er war Mitbegründer der Galerie KOW in Berlin und des Programms Neue Auftraggeber in Deutschland.

Seit 1998 setzen sich seine Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen für eine sozial orientierte Kunst ein, die sich dringlichen Fragen der Gegenwart stellt. In theoretischen Schriften hat Koch seit 2002 eine Theorie und Geschichtsschreibung des Ausstiegs aus der Kunst entwickelt. Seit 2005 folgten Texte zur funktionalen Ausdifferenzierung des Kunstbetriebs und zur gesellschaftspolitischen Einordnung künstlerischer Praktiken. Zu den mehr als 100 Ausstellungen, an denen er mitwirkte, gehören eigene kuratorische Projekte ebenso wie Kooperationen mit internationalen Künstler*innen wie Santiago Sierra, Candice Breitz, Hiwa K, Chto Delat, Katharina Grosse, Renzo Martens, Barbara Hammer und Franz Erhard Walther.

Koch studierte von 1994 bis 1999 Malerei, Fotografie und konzeptionelle Kunst an der HfBK Dresden und der HGB Leipzig. Von 2000 bis 2005 war er Lehrbeauftragter an der HGB und gründete zusammen mit Beatrice von Bismarck einen Projektbereich zur Integration kuratorischer Arbeitsweisen in die künstlerische Ausbildung – ein Vorläufer späterer Curatorial Studies Programme. Zahlreiche weitere Lehraufträge folgten.

2003 war Koch Mitbegründer der Galerie Jocelyn Wolff in Paris. 2009 eröffnete er gemeinsam mit Nikolaus Oberhuber die Galerie KOW in Berlin, deren Programm er bis 2025 maßgeblich prägte. Seit 2007 ist er Mitinitiator und Vorsitzender der Neuen Auftraggeber in Deutschland, seit 2017 Gründer und Geschäftsführer der Gesellschaft der Neuen Auftraggeber, die seither von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Seit 2024 ist er Gründungsvorsitzender der Société internationale des Nouveaux commanditaires – International New Patrons Society mit Sitz in Brüssel.

Ab 2013 engagierte sich Koch verstärkt auf dem afrikanischen Kontinent und in anderen internationalen Zusammenhängen, u.a. mit dem Goethe Institut. Es folgten stärker kulturpolitisch orientierte Aktivitäten in Deutschland. 2021 wurde seine gemeinnützige Gesellschaft der Neuen Auftraggeber mit dem Zukunftspreis der Kulturpolitischen Gesellschaft ausgezeichnet. 2022 erschienen erste Auszüge seines literarischen Debüts: In der Erzählung „Der letzte Tag des Jahres“ verarbeitet Koch den Tod seiner Freundin und seine eigene Nahtoderfahrung. Mario Pfeifers Film „Zelle Fünf„, an dem er mitwirkte, erhielt 2023 den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis.


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