Mit Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Gießmann, Executive Director der Berghof Foundation, Dr. Nicole Rieber, Projektmanagerin im Bereich Digitale Friedenspädagogik bei der
Berghof Foundation, Prof. Dr. Angela Mickley emer., Konfliktbearbeitung, Friedenserziehung und Ökologie im an der FH Potsdam, Forschung/Entwicklung zu Krisenintervention mit Sozialfokus, Mechthild von Schwerin, Mediatorin, Landschaftsplanerin, Künstlerin, Moderation: Alexander Koch, Direktor der Gesellschaft der Neuen Auftraggeber
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Heute sind von der Ehekrise bis zum Bürgerkrieg Scharen von Mediatoren in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft engagiert, um so gut wie möglich Frieden zu stiften. Aber wie machen sie das eigentlich? Das Metier ist diskret und komplex. Es lebt von Empathie, psychologischer Einsicht und taktischem Gespür. Mediation braucht auch professionelle Werkzeuge. Und vor allem Vertrauen. Darum geht es im Kern: Wie entsteht Vertrauen?
Und was passiert, wenn sich Konflikte nicht „lösen“ lassen? Was ist, wenn nur Umwege zum Ziel führen? Wenn das Ziel gar keiner kennen kann? Wenn eine schnelle Lösung nur ein neues Problem wäre? Oft ist die Kunst der Mediation, das Unbekannte zu finden, nicht selten in einem offenen und vielleicht riskanten Prozess, den niemand abzusehen vermag.
Darum soll es an diesem Abend in Kooperation mit der Berghof Foundation gehen: Um die Herausforderungen und das Potenzial von heißen und kalten, kriegerischen, krisenhaften und alltäglichen Konflikten, die Wirklichkeit der Beteiligten zu transformieren. Die Vorstellung eines Gemeinsamen zu erweitern. Ein neues Imaginäres zu finden, das gerade in Konfliktsituationen oft ungreifbar scheint und das man erst entdecken muss.
Das rückt, könnte man sagen, Konflikttransformation in die Nähe einer Kunst. Wenn es darum geht, sich das Undenkbare auszumalen, neue Sprachen für alte Probleme zu finden, den Brüchen zwischen Menschen und Welten ihre angemessene Form und Legitimität zu geben, dann sind die Methoden der Kunst nicht weit. Kunst als Konflikttransformation in Krisen und sogar in Krisenregionen – lässt sich das denken?
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Die Veranstaltungsreihe „Was Ihr wollt“ stellt Projekte der Neuen Auftraggeber vor und diskutiert mit Gästen über die unterschätzte Kompetenz der Zivilgesellschaft, ihre kulturellen Belange selbst in die Hand zu nehmen. Zur Debatte stehen neue Formen der sozialen Kooperation und Konfliktlösung, und die Vision eines Gemeinwesens, das sich selbst eine Stimme gibt, um Produzent statt nur Konsument des eigenen Lebens zu sein.