Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Mit Clemens von Wedemeyer, Juliane Wenzl, Ingo Vetter, Annette Weiser, Michaela Schweiger, Alice Creischer, Andreas Siekmann, Regine Müller Waldeck, Marion von Osten, Fath Wilding
Das produktivistische Verständnis von „Arbeit“ wird in den letzten Jahren zunehmend durch einen Arbeitsbegriff ersetzt, der konzeptionelle Prozesse, kreatives Denken und persönliche Flexibilität in den Mittelpunkt rückt. In dem Maße wie dabei die Selbstverwaltung der eigenen Arbeitskraft zur Schlüsselqualifikation wird, gewinnen künstlerische Arbeitsprozesse Vorbildfunktion für ökonomische Zusammenhänge. Die Ausstellung und die sie begleitenden Veranstaltungen, die sich aus der Zusammenarbeit von Andreas Siekmann mit dem /D/O/C/K Projektbereich entwickelten, stellten Fragen nach den Konsequenzen einer solchen Verschiebung innerhalb der „Konstruktion von Arbeit“ und deren Bedeutung für die künstlerische Praxis: nach den Möglichkeiten der Selbstbestimmung, nach emanzipatorischen Aspekten sowie nach den Risiken von Selbstökonomisierung und Selbstausbeutung. Verschiedene künstlerische Annäherungsweisen markierten in der Ausstellung Wegmarken einer historischen Entwicklung von Produkten zu Prozessen, die sich ebenso explizit wie implizit in künstlerischen Praktiken niedergeschlagen hat. Zugleich spiegelten Ausstellung und Veranstaltungsprogramm einzelne Aspekte der diskursiven Bewegung wider, welche die Arbeitsgruppe des /D/O/C/K Projektbereiches während der Zusammenarbeit mit Andreas Siekmann vollzog.
Beteiligte /D/O/C/K Projektbereich: Beatrice von Bismarck, Francis Hunger, Katia Klose, Alexander Koch, Verena Landau, Tasja Langenbach, Regine MuellerÂ-Waldeck, Britt Schlehahn, Sascha Schniotalla, Inga Schwede, Andreas Siekmann, Clemens von Wedemeyer, Juliane Wenzl, Â sowie in der Ausstellung: Carl Andre, Alice Creischer, Douglas Huebler, El Lissitzky, Marion von Osten, Martha Rosler, Wilhelm Rudolph, Michaela Schweiger, Ingo Vetter, Annette Weisser, Faith Wilding.
Zum /D/O/C/K Projektbereich:
Der /D/O/C/K Projektbereich ist eine fächerübergreifende Arbeitsform innerhalb der HGB Academy of Visual Arts Leipzig. Angeschlossen an den Fachbereich Theorie und zugleich an die Galeriearbeit der HGB, realisiert das /D/O/C/K seit Januar 2000 eine themenorientierte Projektarbeit, in der sich Theorie und Praxis, künstlerische, kuratorische und wissenschaftliche Arbeit miteinander verbinden. Die Projekte des /D/O/C/K widmen sich spezifischen Fragestellungen nach der Produktion, Präsentation, Rezeption und Distribution von Kunst, wobei sich kunstimmanente Diskussionen und gesellschaftspolitisch relevante Diskurse ineinander verschränken. Zentrales Handlungsfeld ist dabei die Galerie der HGB. In seinem Selbstverständnis als Andockstation für verschiedene Ansätze experimenteller Projektarbeit an der Schnittstelle zu Öffentlichkeit steht das/D/O/C/K den Studierenden aller Fachbereiche der HGB, aber auch Studierenden anderer Disziplinen z.B. der LeipzigerUniversität offen.
Im Anschluss an eine „Internationale Arbeitstagung zu den Perspektiven einer Theorie und Praxis verbinden Galeriearbeit“ wurden seit 2000 umfangreiche Projekte durchgeführt, die regelmäßig von Gastkünstler/innen, ÂKurator/innen, und ÂWissenschaftler/innen begleitet wurden.
Der /D/O/C/K Projektbereich wird geleitet von Prof. Dr. Beatrice von Bismarck und Alexander Koch.