Deutsch DE English EN

Zelle 5 – Filmprojekt (2022)

Z5_HFP_FBW_PR_11-2023_2
exhibitions-mario-pfeifer-kow_berlin-7.1850x0
exhibitions-mario-pfeifer-kow_berlin-28.1850x0
exhibitions-mario-pfeifer-kow_berlin-20.1850x0
previous arrow
next arrow


Jurybegründung

„Eine Gefängniszelle mit einer Pritsche wird in einem Flugzeughangar nachgebaut. Auf ihr liegt eine Menschenpuppe, die wiederholt in Flammen aufgeht. Bei einem Brand in der Zelle Nr. 5 des Dessauer Polizeireviers starb der an Händen und Füßen gefesselte Asylsuchende Oury Jalloh. Was genau passierte am 7. Januar 2005?

Dieser Film ist mehr als ein Dokument, sein Regisseur recherchiert, sieht  genau hin – und er rekonstruiert einen fast schon 20 Jahren andauernden Prozess. Schauspieler*innen lesen in einem leeren Raum Zeugenaussagen, Gerichtsdokumente vor. Die Staatsanwaltschaft möchte den Fall schnell abschließen. Aktivisten, Freunde und Familienmitglieder von Oury Jalloh bezweifeln, dass sich der junge Mann und Vater eines kleinen Kindes selbst angezündet hat. Auffällig sind die eher sachlichen Worte der Polizisten, (der) Ermittler, (der) Gutachter. Mitgefühl oder Bedauern scheint es nicht zu geben. Mehr und mehr entwickelt sich die strenge, filmische Versuchsanordnung auch zu einer Studie über strukturellen Rassismus.

Die „Unabhängige Internationale Kommission zur Aufklärung des Todes von Oury Jalloh“ findet die Ermittlungen und forensischen Untersuchungen ungenügend. Mit dem britischen Forensiker Iain Peck führen sie ein genaueres Brandexperiment durch, das im Mittelpunkt dieses Films steht und das zum Ergebnis kommt: Oury Jalloh wurde von dritter Hand angezündet. Das Verfahren wird wieder aufgenommen.  Die Familie von Oury Jallohs schöpft Hoffnung. Doch ihr Kampf um Gerechtigkeit ist noch lange nicht zu Ende. Ein Film rollt einen Fall neu auf, der nicht in Vergessenheit geraten darf.“

www.blackboardfilms.net


Nach oben / Back to top